In der westdeutschen Stadt Herdecke wurde am Dienstag die neugewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) mit mehreren Stichwunden aufgefunden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen ist ihr Leben in Gefahr. Laut der Zeitung Bild entdeckte ihr Sohn die verletzte Politikerin.
Die 57-jährige Juristin und Mutter von zwei Kindern sollte ihr Amt offiziell im November antreten, nur eine Woche nach ihrem Sieg bei den Kommunalwahlen. Sie war viele Jahre in der Lokalpolitik aktiv.
Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete den Angriff als „schreckliche Tat“ und forderte eine schnelle und gründliche Aufklärung. Zugleich äußerte er die Hoffnung auf Genesung. Das Motiv des Angriffs ist bislang unklar.
Der Vorfall ereignete sich nach einem angespannten Kommunalwahlkampf in Nordrhein-Westfalen, der von aggressiver Rhetorik und persönlichen Angriffen geprägt war.
Der Fall erinnert auch an die Ermordung von Walter Lübcke im Jahr 2019, einem Unterstützer der Flüchtlingspolitik der damaligen Kanzlerin Angela Merkel. Er wurde von einem rechtsextremen Aktivisten erschossen, als er nachts auf der Terrasse seines Hauses eine Zigarette rauchte.
(reuters, max)